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157 Rezension: Achtung Glaubenssatz

 In meiner ersten Coachingausbildung ist mir die Arbeit mit Glaubenssätzen erst nach ca. 170 Stunden begegnet. Die Arbeit mit Glaubenssätzen wurde als das „Betreten von heiligen Hallen“ mit hoher und nachhaltiger Wirksamkeit für Klient/innen angekündigt, was bei mir als damalige Coach-Azubi eine tiefe Ehrfurcht vor der Macht dieser glaubenssatzverändernder Tools ausgelöst hat.


Martin Gudacker widmet sich in seinem Buch „Achtung Glaubenssatz: Wie Sie in Ihrem Coaching mit einer wirksamen Methode tiefgreifende Veränderungen erreichen“ genau diesem Thema, um nachhaltige Veränderungen bei Klient/innen (oder auch bei Coaches) zu erzielen.

 

Als erstes nähere ich mich einem Buch immer über das Inhaltsverzeichnis, das für mich ansprechend folgendermaßen unterteilt ist:

 

Teil 1: Wirkungslos: Hier widmet er sich der Beschreibung von Methoden wie beispielsweise Rational-emotiver Verhaltenstherapie, dem Swish-Muster aus dem NLP, Hypnose, EMDR und anderen, die er als nicht hinreichend wirksam beschreibt.


Teil 2: Wirksam: Dieses Kapitel macht den Schwerpunkt dieses Buches aus (ca. 100 Seiten), in dem er die fünf Schritte seines Ansatzes darlegt, um mit einer Kombination von EFT - Tapping und kinesiologischen Muskeltest nachhaltige Veränderungen im Unbewussten der Klient/innen zu erzielen.
Teil 3: Weiterwirkend: Abschließend beschäftigt sich Martin Gudacker mit den möglichen Schwierigkeiten im Prozess der Veränderung von Glaubenssätzen und illustriert mit Beispielen aus der Praxis.
Service mit nützlichem weiterführenden Material incl. Downloadressourcen

 

Fazit:

Die Arbeit mit Glaubenssätzen der Klient/innen ist ein nützliches Herangehen, um im Coaching nachhaltige Veränderungen für/mit den Klient/innen zu erzielen.

Martin Gudacker hat sich in systematischer und gründlicher Weise diesem umfangreichen Thema in seinem Buch genähert, auch wenn ich manche Einschätzungen im Kapitel „Wirkungslos“ als Coach nicht teile.
Wie und wie gut das von ihm favorisierte „5 Schritte-Modell“ tatsächlich in der Veränderung von Glaubenssätzen für Klient/innen wirkt, ist sicherlich eine Fragestellung für eine Evaluation mit einem gesicherten wissenschaftlichen Untersuchungsrahmen. Außerdem habe ich mich gefragt, wie gut anschlussfähig das gewählte Vorgehen (incl. Muskeltest und EFT) für Business Coaching mit Führungskräften ist.
Besonders gut gefallen hat mir der Fokus auf die hemmenden Glaubenssätze, die Coaches selbst favorisieren. Dieses Kapitel hat Martin Gudacker mit „Der Schuster hat die schlechtesten Schuhe“ eingeleitet – und mich daran erinnert, dass unterschiedliche Coach-Denk-Schulen unterschiedliche Glaubenssätze darüber vermitteln, was und wie genau (ihr) Coaching-Ansatz wirkt. Hier ist sicherlich weitere wissenschaftliche Forschung nötig und nützlich.

Martin Gudacker hebt zum Schluss des Buches zusammenfassend heraus, welche Wirkung weniger dysfunktionale Glaubenssätze für das menschliche Zusammenleben entfalten könnte und zitiert zum Schluss des Buches Oscar Wilde, den irischen Schriftsteller:

„Ziel des Lebens ist Selbstentwicklung. Das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen, das ist unsere Bestimmung! Sowie – damit verbunden – die möglichst umfassende Ausschöpfung der individuell gegebenen Möglichkeiten und Talente.“ (AMS)

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